Auch wenn bis dato keine spezifischen Quellen bekannt sind über die FaMBa, kann man sich
dennoch interessante Aspekte aus der Geschichte vorstellen und sinnieren, wie es wohl war
als Studierende bei einer Vorlesung und Live-Dissektion des grossen Basler Anatomen Andreas
Vesalius. Dieser prägte die Medizin nachhaltig durch sein innovatives und fortschrittliches
Denken. Sein Erbe inspiriert die Fachschaft noch heute. Aber gemäss dem Basler Historiker
Jacob Burckhardt kommt es auf 'Celebritäten' allein nicht an:
"entscheidend ist vielmehr, ob die Studien von Lehrern und Schülern mit wissenschaftlichem
Ernste und Eifer betrieben worden sind, und ob die theoretische und praktische Ausbildung
der jungen Ärzte gerechten Anforderungen entsprochen hat. Von diesem Standpunkt aus dürfte
die Zensur nicht schlecht sein. Wenn wir von der vorreformatorischen Zeit absehen, haben es
Professoren und Dozenten an ehrlicher Forschung und Pflichterfüllung nicht fehlen lassen;
auch die unbedeutenden unter ihnen gaben sich redlich Mühe, mit der Entwicklung der
Heilkunde Schritt zu halten; manche besassen ausgesprochenes Lehrtalent. Unfähigkeit und
Gewissenlosigkeit waren seltene und kurze Ausnahmen. So kamen denn auch die Studierenden im
Ganzen zu ihrem Rechte. Dass Basel im Beginne des 17. Jahrhunderts den meisten deutschen
Fakultäten in Anatomie, Botanik und Klinik voraus war, wurde schon mehrmals hervorgehoben.
[..]; von Mitte des 18. Jahrhunderts an liess die praktische Schulung manches zu wünschen
übrig. Erst unter [C.G.] Jung wurde dieser Übelstand beseitigt; am längsten ist die
Entbindungskunst vernachlässigt worden. Alle anderen Disziplinen, auch die Spezialitäten,
wurden rechtzeitig in den Studienplan einbezogen. Basel galt bei den Studenten immer als
eine solide, fleissige Fakultät und wollte es auch sein."
Wusstet ihr, dass Einstein rund sieben Jahre seines Lebens dem Basler Ordinarius Rudolf
Nissen (1952-1967) verdankt? Nissen umwickelte dessen Bauchaortenaneurysma mit Cellophan und
regte den Körper so zu einer Abstossungsreaktion an, durch die sich die Aussackung
weitgehend zurückbildete. Das Genie könnte auf diese Weise sieben Lebensjahre gewonnen
haben, heisst es. Oder dass etwa die Illustratorin von den Heidi und Pinocchio-Büchern,
Martha Pfannenschmid (1900-1999) als Malerin,Illustratorin, Laborantin, technische
Assistentin am Institut der Rechtsmedizin und der medizinischen Fakultät Basel arbeitete?
Dort fertigte sie Abbildungen forensischer Untersuchungen und eine Reihe von Lehrtafeln an,
bei denen unterschiedliche unnatürliche Todesarten und ihre Symptome dargestellt sind. Für
weitere Interessante Geschichten über die medizinische Fakultätsgeschichte findet ihr hier.
Die Studentenschaft der Universität Basel war historisch in verschiedene Fakultäten
unterteilt, darunter auch die Medizinische Fakultät und spielte eine wichtige Rolle in den
sozialen, politischen und akademischen Belangen der Universität. Die Zusammenkünfte und
Aktivitäten der Studentenschaft waren geprägt von Diskussionen, kulturellen Veranstaltungen
und politischen Entwicklungen. Die Statuten der Studentenschaft vom 14. Juni 1918 sahen die
Zwangsmitgliedschaft und die Gleichstellung aller Studierenden und eine breite
Zweckbestimmung für das Repräsentationsorgan vor. Art. 39/40 erwarteten nichts weniger, als
dass die Universitätsbehörden in allen die Studierenden betreffenden Fragen die in einem
allgemeinen Studentenrat und in Fakultätsräten organisierte Studentenschaft konsultieren
sollten. In den 1960er Jahren setzte - gestaffelt - die akademische Selbstorganisation der
Studierenden über Fachgruppen ein (an der Spitze der Entwicklungen waren der
Klinikerverband, der Verband der Pharmazeuten, der Dentisten und der Chemiestudierenden).
Dies war also ab den 1960er Jahren der Vorläuferverband der heutigen medizinischen
Fachschaft.
Im ersten Statut der autonomen Universität von 1996 wurde in § 27 (unter Berufung auf § 21
des Universitätsgesetzes) die „Studentische Körperschaft der Universität Basel" als
öffentlich-rechtliche Körperschaft rechtlich definiert. Der Statut-Artikel zur skuba wurde
mit UR-Beschluss vom 27. November 1996 angepasst und erhielt jene Fassung, die dann über
Jahre gültig blieb. Im wesentlichen wurde bestimmt: Die Studentische Körperschaft vertritt
studentische, universitäts- und bildungspolitische Interessen gegenüber den Behörden und der
Öffentlichkeit auf kantonaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Weitere
Aufgaben werden in einer Leistungsvereinbarung mit dem Rektorat festgelegt.
Die AlumniMedizin wurde 2000 gegründet. Heute haben diese ungefähr 1500 Mitglieder, weltweit
verstreut (Ehemalige aus Norwegen, Finnland, Israel und USA).
Und heute schreiben wir mit genialen Events und vollem Engagement in der Lehre mit und für
die Studierenden neue Geschichte.